VSLF Sommer - Info

Durch die drückende Sommerhitze schmelzen viele Probleme dahin und werden durch die allgemeine Ferienzeit ausgetrocknet. Trotzdem haben wir ein paar aktuelle Infos für euch zusammengestellt. Allen immer gute Fahrt und Konzentration.

Sparmassnahmen SBB

Aktuell sind wir Sozialpartner noch nicht auf Verhandlungen zu den Ende April präsentierten Sparmassnahmen mit der SBB eingetreten. Solange nicht klar ist über was verhandelt werden soll, erachten wir Verhandlungen als nicht sinnvoll. Die aktuellen Verträge gelten weiterhin.

Die SBB kann die Massnahmen in den Bereichen der Risikoprämien PK SBB, der Aufhebung der «Medizinischen Berufsinvalidität» und die Erhöhung der Beteiligung an den krankheitsbedingten Fehltagekosten weitgehend selbständig durchsetzen.

Wir haben SBB HR nach konkreten Angaben zur medizinischen Berufsinvalidität angefragt. Das Preisgeben dieser Zahlen wir durch die SBB jedoch an den Eintritt in Verhandlungen geknüpft, was nicht nachvollziehbar ist und Fragen auslöst.

Innerhalb der öV-Branche, welche bewusst keine Sparmassnahmen zulasten des Personals beschlossen hat, steht die Ankündigung der SBB nach Sparmassnahmen quer in der Landschaft. Wir anerkennen und stimmen überein, dass die Kosten der SBB viel zu hoch sind und weitreichende Massnahmen notwendig wären. Aufgrund des Personalmangels, der Arbeitsmarktsituation und der Rekrutierungsprobleme beim unregelmässig arbeitenden Personal in allen Bereichen empfiehlt es sich jedoch, die Attraktivität dieser Berufe nicht zusätzlich zu verschlechtern und zu schädigen. Die SBB ist ein guter Arbeitgeber, aber offenbar nicht in allen Bereichen.

Das Parlament hat ein grösseres Hilfspaket für die SBB beschlossen und sich somit gegen die Verordnungen des Bundesrates zur finanziellen Sanierung der SBB ausgesprochen. Im September wird voraussichtlich ein weiterer Bundesratsentscheid zu diesem Thema erwartet.

Personalbestand: Prämien und Lohnzuschläge

Der Personalunterbestand in den Bereichen Rangier- und Produktionsmitarbeitende ist im Rangierbahnhof Limmattal RBL derart gravierend, dass die Produktion beeinträchtigt wird. Der Arbeitsmarkt ist ausgetrocknet und auch die Dienstleister wie MEV übernehmen keine Dienste mehr, da sie ebenfalls am Limit laufen und die Attraktivität für die harte Arbeit im unregelmässigen Dienst nicht mehr gegeben ist. Zusätzlich werden die Anforderungen stetig erhöht, ohne dass eine wirkliche Verbesserung der Löhne und/oder der Arbeitsbedingungen erfolgt.

Als Massnahme und Dankeschön für zusätzliche Arbeitsleistungen bezahlt SBB Cargo von sich aus allen Kollegen eine Prämie von 3'000 Fr. Zusätzlich werden Vermittlungsprämien von 1'000 Fr. angeboten.

Bei der Transportpolizei wird dieser Tage die seit mehr als 10 Jahren gültige Vereinbarung über einen Anspruch auf den Lohnzuschlag weitergeführt.

Personalbestand: Tägliche Suche nach Lokpersonal

Der VSLF hat bei einem Treffen mit der Konzernleitung SBB auf den Lokführer-Mangel hingewiesen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass uns im Jahr 2021 verbindlich zugesagt wurde, dass im Sommer 2022 kein Mangel mehr besteht und Arbeitszeit abgebaut werden kann. Die aktuellen täglichen Nachfragen für zusätzliche Arbeitstage zeigen deutlich, dass man sich erneut verkalkulierte in den Prognosen.

Erklärungen, dass der Mangel wegen der Gewährung zusätzlicher Freitage entstanden sein soll (Abbau von Zeitguthaben), beweist nur, dass im Ganzen keine Zeit abgebaut werden kann. Löcher von heute werden mit Versprechungen für morgen gedeckt, die daraus entstehenden Löcher morgen mit Versprechungen für übermorgen usw.  Zudem macht sich im Sommer immer mehr bemerkbar, dass ein Teil der Lokführer seine Ferien ohne die Einschränkungen einer Ferienliste eingeben, wenn sie z.T. in anderen Abteilungen tätig sind.  Dies erhöht den LF-Bedarf im Sommer zusätzlich.

Die veröffentlichten Listen der Tage mit Unterbestand im August und September sind gemäss Erklärungen an uns keinesfalls Ankündigungen, dass man keinen Freitag erhalten würde. Es ist einzig ein Hinweis, dass man im Herbst auf Wunsch freiwillig zusätzlich arbeiten kann.

Somit gilt weiterhin die Zusage, dass ab Mitte 2022 Freitage bezogen werden können. Aufgrund genügend Personals kann für jeden zusätzlichen Arbeitstag gleich ein Freitag vereinbart werden. Das sind gute Nachrichten, gerade in diesen heissen Sommertagen.

Lohngleichheit innerhalb SBB

Der VSLF hat die Frage gestellt, weshalb innerhalb der SBB zwischen dem Mutterhaus und den Tochterfirmen grosse Lohnunterschiede bestehen, obwohl es sich bei der Tätigkeit des Lokpersonals um exakt dieselbe Arbeit handelt. Oftmals sogar mit denselben Zügen zu denselben Zeiten auf denselben Gleisen. Die SBB schiebt die Verantwortung dafür den Sozialpartnern zu, da diese jeweils die entsprechenden GAV's mit unterschrieben haben.

Die Aussage kann als Aufforderung interpretiert werden, dass diese Fehler nur korrigiert werden können, indem wir die GAV bei den Tochterunternehmen der SBB kündigen, um die Diskriminierung und das Lohndumping zu beseitigen. Diese Option werden wir mit unseren Sozialpartner-Kollegen besprechen und allenfalls diesen Weg einschlagen.

Die Aussage der SBB bestätigt zudem unsere Ablehnung des neuen Lohnsystems bei Thurbo, da offenbar jedes Zugeständnis für einen Kompromiss automatisch als Akzeptanz eines tieferen Niveaus ausgelegt wird. Thurbo machte im Jahr 2021 1,7 Mio. Fr. Gewinn.

Lange Dienstschichten

Bei den Busfahrern in der Schweiz gibt es Dienste, welche um 7h morgens beginnen und abends um 20h enden. Dies ergibt eine Dienstschicht von 13h mit entsprechend langen Pausen. Dies ist gemäss der AZGV, welche durch eine paritätische Kommission genehmigt wird, so möglich.

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV hat diesen Missstand zurecht aufgenommen und bekämpft ihn mit der Aktion «Zehn Stunden sind genug!». Das Familienleben und die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen leidet, und gesundheitliche Beschwerden sind nicht auszuschliessen.

Im neuen GAV von SBB Cargo International wird es möglich, dass ein Dienst um 23h in der Nacht beginnt und nicht wie geplant nach 10 Stunden um 9h morgens endet. Es ist vorgesehen, dass sich die Pause bei Zugverspätungen um Stunden verlängern kann und somit ein Arbeitende um 14h am Nachmittag möglich ist. Dies entspricht 15 Stunden Dienstschicht ohne Pause im Heimatdepot.

Zwar wird die Verlängerung einer Pause während dem Warten auf die verspäteten Güterzüge bezahlt, was aber auch heisst, dass ein Arbeitsende kurzfristig um Stunden verschoben werden kann. Grosse Zugsverspätungen im Transitgüterverkehr sind an der Tagesordnung, dies muss nicht speziell erwählt werden.

Die neuen Regelungen verunmöglichen ein gesundes Sozial- und Familienleben und stellen unhaltbare Arbeitsbedingungen mit sicherheits- und gesundheitsgefährdenden Risiken dar. Wir sind diesbezüglich mit dem BAV in Kontakt und klären ab, ob diese Regelungen überhaupt gesetzlich zulässig sind.

SBB Cargo International

Im Juni informierte Laurence Spindler-Freudenreich, HR-Leiterin SBB Cargo International die Mitarbeiter, dass der neue GAV mit den zustimmenden Vertragsparteien im September unterschrieben werden soll. Sie bestätigt, dass die bevorstehenden Änderungen der Arbeitszeitregelungen das Lokpersonal hart trifft, vor allem bei der Freizeitplanung und dem Gesundheitsschutz. Sie machte dabei nochmals deutlich, dass die Belastungen und Einschränkungen durch mehr Geld ausgeglichen werden. Wohlverstanden erhält allerdings nicht nur das Lokpersonal bessere Lohnaufstiege, sondern das gesamte Personal von SBB CI.

Die vom VSLF angeprangerte Ungleichbehandlung des Lokpersonals trifft laut Laurence Spindler-Freudenreich nicht zu, da die geplanten Regelungen auch für die Büroangestellten gelten sollen. Somit könnten auch im Büro während der Arbeit kurzfristig 4 Stunden Pause angeordnet, und das Arbeitsende entsprechend in den späten Abend verschoben werden. Diese Aussage irritiert, zumal die Flexibilität der Aufgabenbereiche kaum vergleichbar und nicht anwendbar auf Berufsgruppen mit Zeitautonomie ist. Es stellt sich die Frage, ob mit diesen Aussagen der neue GAV gegenüber der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat begründbarer gemacht werden soll.

Viele Regelungen im neuen GAV basieren auf dem Mitentscheid des Mitarbeiters, womit die Verantwortung auf die Mitarbeiter delegiert wird, anstatt sie durch den GAV zu schützen. Der Druck im Betrieb ist hoch, wenn man «ohne Grund» einen Güterzug stehen lassen «möchte». Allfällige Konsequenzen wären somit nur «logisch». Auswirkungen auf die Sicherheit des Bahnbetriebes sind nicht auszuschliessen. Der dauernde Personalmangel im Unternehmen fördert dies und die neuen Arbeitsbedingungen beschleunigen diese Negativspirale zusätzlich.

TILO

Viele Neuigkeiten seit Anfang des Jahres:

  • Der neue Flirt TSI-Zug erhielt die Zulassung für den Betrieb in Italien auf der Re80-Strecke Chiasso-Milano Centrale;
  • Der dynamische 15kV - 3kV-Übergang wurde in Chiasso für Züge in Richtung Italien aktiviert;
  • ETCS Baseline 3 wird schrittweise auf dem "alten" Tilo-Flirt installiert;
  • Während des gesamten Sommers finden umfangreiche Bauarbeiten an der Infrastruktur statt, die zu einem neuen Fahrplan mit einigen neuen Diensten und vielen Änderungen bei den bestehenden Diensten führen werden;
  • Seit Jahresbeginn haben bereits 4 Kolleginnen und Kollegen zu SBB Cargo INT gewechselt, 3 haben den Beruf Lokführer verlassen und 8 weiter werden im Herbst den Arbeitgeber wechseln.
  • Zwei separate Schultage sind erforderlich, um die Lokführer über alle Änderungen zu unterrichten.

Die Summe all dieser Ereignisse veranlasste Tilo, seine Mitarbeiter um eine zusätzliche Anstrengung zu bitten, um den Personalbedarf zu decken. Im Gegenzug bot sie 50 Fr. für diejenigen, die sich an ihrem freien Tag zur Verfügung stellten. Auch die für Juli vorgesehene Interoperabilitätsschulung für 6 Lokführer wurde aufgrund der Notlage verschoben.

In einem Arbeitsumfeld, das durch häufige Verspätungen aufgrund von technischen Problemen mit Zügen und Infrastruktur stark beeinträchtigt ist, kann man sich vorstellen, wie gross der Druck geworden ist.

Im Juni begannen 14 angehende Lokführer ihre Lokführer-Ausbildung, für den November wurden weitere 15 Anstellungen bekannt gegeben. Diese 29 Kollegen werden aber erst im Laufe des Jahres 2023 produktiv arbeiten.
In der Zwischenzeit gehen die Verhandlungen zur GAV Vertragsverlängerung weiter, und wie man sich vorstellen kann, fehlt es nicht an guten Gründen, bessere Arbeitsbedingungen und Löhne zu fordern.

RegionAlps

Bei RegionAlps sind die Verhandlungen über einen neuen GAV auf Kurs. Die Hauptforderungen der Sozialpartner waren eine Lohnerhöhung nach dem Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", um die gleiche Lohnentwicklung und -skala wie bei der SBB zu erreichen. Diese Forderung wurde von der Geschäftsleitung des Walliser Unternehmens abgeschmettert und es wurde mehrmals behauptet, dass eine solche Erhöhung der Lohnskala RegionAlps eine seiner wichtigsten Daseinsberechtigungen nehmen würde: die "low-cost"-Produktion von Bahnleistungen im Regionalverkehr.

Diese Behauptungen sind insofern interessant, als sie erstmals belegen, dass die SBB-Tochtergesellschaften, zu denen auch RegionAlps gehört, nicht nur als regionaler Anker für eine lokal schwache Muttergesellschaft gegründet wurden, sondern mit dem Ziel, Eisenbahnleistungen kostengünstiger produzieren zu können. Natürlich scheint diese "low-cost"-Produktion - die an sich kein negatives Ziel ist, ganz im Gegenteil - nur möglich zu sein, indem man seinen Angestellten weniger Lohn anbietet sowie von bestimmten Leistungen profitiert, die der Verwaltungsapparat des Mutterunternehmens erbringt, diesen aber nicht vollständig finanzieren muss, was problematisch ist.

Ein positiver Aspekt der Gespräche zwischen den Sozialpartnern und dem Unternehmen über den neuen GAV ist schliesslich, dass das Unternehmen sich immer mehr als Ausbildungsbetrieb zu profilieren scheint und sich verpflichten will, seine Beschäftigten, die sich intern und/oder extern weiterbilden wollen, in Zukunft zu unterstützen.

BLS

Die BLS hat eine Sensibilisierungskampagne gestartet, in welcher sie darauf aufmerksam macht, dass nicht alle ihrer Mitarbeiter einen fixen Arbeitsplatz in einem Büro haben und auf offiziellen Bürokanälen erreichbar sind. Durch die unterschiedlichen Arbeitszeiten kann es darum dauern, bis z.B. eine Umfrage ausgefüllt wird oder eine Antwort auf eine Frage beantwortet wird, wie der Auszug aus internen Kanälen zeigt.

Fast 80% der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bahnproduktion ist in Zügen und Werkstätten am arbeiten.

Wenn diese mehr als 1’400 Kolleginnen unterwegs sind,

  • nutzen sie ein Tablet oder ein Mobiltelefon, um mit der BLS in Verbindung zu bleiben. Sie haben in der Regel keinen eigenen Büroarbeitsplatz und sind somit nicht über die für Büromitarbeiter und Mitarbeiterinnen üblichen Kanäle erreichbar.
  • befolgen sie einen Dienstplan, der ihnen vorgibt, welche Arbeiten zu erledigen sind und welche nicht. Für administrative Tätigkeiten haben sie in der Regel ein sehr knapp bemessenes Zeitkontingent.
  • sprechen sie viele verschiedene Sprachen. Nebst Deutsch, Französisch und Italienisch, gibt es zudem noch weitere Fremdsprachen.

Bei Krankheit werden die Arbeitstage durch KmZ oder KoZ Tage ersetzt. Die abgerechnete Minutenzahl entspricht einem Normarbeitstag (100% = 492 min.) multipliziert mit deinem Beschäftigungsgrad. Ruhetage und Ausgleichstage werden als solche belassen. Als Teilzeitangestellter ist darauf zu achten, dass auch die %-Teilzeit-Tage durch KmZ oder KoZ ersetzt werden. Damit können die %-Tage später nochmals eingeben werden

Automatische Kupplung und gemietete Loks bei SBB Cargo

Die automatische Kupplung, welche in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Bahnen in Erprobung ist, hat noch viele Hürden vor sich. So ist ein automatisches Kuppeln noch lange kein digitaler Zug, mit allen angepriesenen Vorteilen und neuen Nachteilen. Aktuell ist ein grosses Problem, dass die Kupplung am Ablaufberg nicht während dem Stossen in Schritttempo entkuppelt werden kann. Gerade beim Einzelwagenladungsverkehr wäre die Einsetzbarkeit der Kupplung an Ablaufbergen unausweichlich.

Um ihre Fahrzeugflotte zu erneuern, mietet SBB Cargo AG 35 moderne Vectron-Lokomotiven ab 2024 um die Altbau-Lokomotiven zu ersetzten. Die Vermietung erfolgt über NorthRail in Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank Reichmuth AG, welche die Lokomotiven für acht Jahre an SBB Cargo vermieten. Die Fahrzeuge werden im Siemens Mobility-Werk in München-Allach gefertigt und 2024 ausgeliefert. Die neuen Fahrzeuge sind mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS BL3 ausgestattet.

Der Mietvertrag beinhaltet auch die Instandhaltung der Fahrzeuge, welche somit nicht mehr SBB Cargo durchführt.

SBB FV-Dosto

Die Ankündigung, dass die FV-Dosto nicht bogenschnell verkehren, löst grossen Ärger in der Politik aus. Das ist für einen Bundesbetrieb nicht vorteilhaft. Das BAV darf zum Entscheid noch Ja oder Ja sagen. Das ist für ein Bundesamt ebenso unvorteilhaft.

Dass die SBB bereits den Fahrplan 2025 überarbeiten, stimmt nicht mit der Aussage überein, dass der Einsatz der Wankkompensation erst ab 2027 vorgesehen sei. In Anbetracht der vielen Fragezeichen, ob der geplante Fahrplan um 2035 wie geplant gefahren werden kann, ist der unakzeptable Fahrkomfort des FV-Dosto ein willkommenes Argument dafür.

Bereits jetzt zeigen sich grosse Probleme mit dem Zugsicherungssystemen ETCS, insbesondere im Level 1 Baseline 3 auf klassischen Linien. Der Ausbau dieser Systeme auf alle neuen und auf bereits bestehende Fahrzeuge verhindert eine Kapazitätssteigerung des Zugverkehrs. Die bereits jetzt sichtbaren Qualitäts- und Zuverlässigkeitsprobleme verdeutlichen dies.

Für die Erhaltung des Qualitätsstandards müssen in Zukunft robuste, einfache, günstige und erprobte Systeme gefördert werden; dies betrifft sowohl Fahrzeuge wie den FV-Dosto wie auch Zugsicherungssysteme. Die bisher angepriesenen Lösungen nach europäischen Vorgaben sind für unser komplexes Eisenbahnsystem weder anwendbar noch sinnvoll, sofern wir an unserer Qualität festhalten möchten.

Die SBB hat dies bestätigt. Die Entscheidung liegt beim Bundesamt für Verkehr BAV.

Dass die FV-Dosto bereits in den 2040er-Jahre wieder ausrangiert werden, kommt, ausser den Steuerzahlern, wohl allen entgegen.

Unfälle mit Kinderwagen

Letzte Woche ist, wie bereits im April, ein Kinderwagen auf dem Perron in Richtung Gleise gerollt. In beiden Fällen überlebten die Kinder nicht.

Wir werden das BAV anschreiben, sie möchten dafür besorgt sein, dass zukünftig Bahnsteige gegen die Mitte abschüssig sind, nicht gegen die Gleise und an bestehenden Anlagen Massnahmen wie beispielsweise Schwellen oder Tritte zu prüfen. Nicht nur Kinderwagen, auch Reisende auf eisglatten Perrons sind der Gefahr ausgesetzt, in Richtung Gleise gezogen zu werden.

VSLF Intern / LocoFolio

Das LocoFolio 1/2022 erscheint in wenigen Tagen mit etwas Verspätung. Dafür ist der Umfang grösser als bisher. Ein Hauptthema beschäftigt sich mit den Auswirkungen von ETCS. Viel Gewinn beim Lesen.

VSLF Nr. 720, 18. Juli 2022 HG