Senkung Umwandlungssatz der PK SBB

Der Stiftungsrat der Pensionskasse SBB (PK SBB) hat beschlossen, den Umwandlungssatz in vier Stufen abzusenken. Ab 1. März 2019 sinkt er von 5,18% auf 5,08%, anschliessend in Jährlichen Schritten auf 4.73% per 1. Januar 2022. Die PK SBB ist nicht die erste Kasse in der Schweiz, welche unter die 5% Grenze gegangen ist. 

Als Begründung gibt der Stiftungsrat an, dass die Renditeerwartungen weiterhin sehr tief sind und die Umverteilung zu lasten der aktiven Versicherten reduziert werden soll. In der Tat besteht auch mit diesen Senkungen weiterhin eine Umverteilung zu Lasten der Aktiven.

Der Entscheid des Stiftungsrats ist ausserordentlich hart für die zukünftigen Rentner. Sie spiegelt die aktuellen Rahmenbedingungen mit einer Niedrigzinspolitik in Europa und die immer noch steigende Lebenserwartung (Generationentafel). Erschwerend kommt dazu dass nun die Baby-Boomer Generation in Pension geht, womit ungedeckte Rentenversprechen noch stärker ins Gewicht fallen.

Hätte der Stiftungsrat, wie auch angedacht, statt den Umwandlungssatz zu senken, die Anlagerisiken erhöht und z.B. auf ansteigende Aktien gesetzt, hätte sich dafür das Risiko einer erneuten Unterdeckung deutlich erhöht.

Die letzten Sanierungsmassnahmen von 2010 bis 2013 sind noch in schlechter Erinnerung. Sollte die Kasse unter 100% fallen, muss von gesetztes Wegen aufgezeigt werden, wie die Kasse wieder einen Deckungsgrad von über 100% erreichen kann. Dass die PK SBB deshalb Sanierungsmassnahmen ergreifen muss scheint realistisch. 1% Unterdeckung heisst minus 170 Mio. Fr für die Kasse. Ein Sanierungsbeitrag von 1% der versicherten Lohnsumme erhöht den Deckungsgrad jedoch lediglich um 0.12% pro Jahr. 

Dass der Bund die alte PK SBB nie voll ausfinanziert hat und leider auf einer Rentnerkasse verzichtet wurde ist richtig, hilft in der aktuellen Problematik aber nicht. Bund und SBB haben in den letzten Jahren erhebliche Beiträge geleitet, wie auch das Personal.

Eine Abfederung der aktuellen Senkung des Umwandlungssatz ist noch in Verhandlung. Wir erinnern, dass die letzte Abfederung vom Jahr 2016 noch am laufen ist. 

SBB wie auch Personal hat das grösste Interesse an einer gesunden Pensionskasse mit guten Leistungen. Der Stiftungsrat ist diesen Zielen verpflichtet. Seine Entschlüsse zeigen die schlechten Rahmenbedingungen drastisch. 

VSLF Nr. 562, 30. Mai 2018 HG