Abschluss der Lohnverhandlung 2019 bei der BLS

Die BLS AG und die Gewerkschaften SEV und transfair einigten sich auf folgende Lohnmassnahmen für 2019: Individuelle Lohnerhöhungen gemäss GAV (0.9%), Übernahme von 50% der NBU-Prämie (0,6%) und weiteren 10% der KTG Prämie (0,1%) durch die Arbeitgeberin und eine einjährige Mehrverzinsung des Altersguthabens in der Pensionskasse von 1%.

Der VSLF konnte dem Endresultat der Verhandlungen nicht zustimmen. Der Grund war nicht das Resultat in der Summe als Ganzes, welches die BLS erfreulicherweise im Verlaufe der Gespräche nachbesserte.

Grund der Ablehnung des Verhandlungsresultats durch den VSLF:

Eine Einlage oder Höherverzinsung des Altersguthaben ist eine denkbare Möglichkeit. Eine einmalige Höherverzinsung des Altersguthaben als Verteilmechanismus erachtet der VSLF hingegen als unsoziale und einseitige Lösung. Jungen Mitarbeiter, welche erst wenig Kapital auf dem PK-Konto haben, erhalten marginale Beträge im Gegensatz zu solchen kurz vor der Pensionierung. Das Verhältnis kann bis zu 1 : 20 ausmachen, also für einen Kollegen z.B. 200 Fr und für die anderen Kollegen über 4'000 Fr für dieselbe Arbeit bei demselben Arbeitgeber.

Zusätzlich erhalten Kadermitarbeitende, Fachspezialistenund die Geschäftsleitungen überproportional höherer Beträge, da dort grosse PK Vermögen angehäuft wurden.

Eine prozentuale Verteilung auf die PK Konten oder eine Höherverzinsung kann Sinn machen als Kompensation für Massnahmen in der Pensionskasse selbst, nicht aber als Ergebnis von Lohnverhandlungen. Wie bei generellen Lohnmassnahmen üblich sollten diese Mittel mindestens in einem adäquaten Verhältnis zum Einkommen gewährt werden.

Aufgrund dieser Überlegungen hat sich der VSLF Sektion BLS nicht mit dem Resultat einverstanden erklärt. Das Anrufen eines Schiedsgerichts hätte wohl keine Verbesserung gebracht, da nur das Verhandlungsresultat beurteilt worden wäre und nicht die Verteilung der Mittel.

Die Information über das Ergebnis der Lohnverhandlungen erfolgt nicht gemeinsam. In der Vereinbarung zu den Lohnmassnahmen für das Jahr 2019 ist festgehalten, dass die Verhandlungsdelegation VSLF mit dem Resultat der Verhandlungen nicht einverstanden ist und auf weitere Schritte verzichtet.

 

Wir werden weiterhin unsere Überzeugungen und Ziele bei der BLS und innerhalb der Verhandlungsgemeinschaft mit SEV und transfair einbringen und unsere Verantwortung für alle Angestellten übernehmen.

VSLF Nr. 579, 14. Dezember 2018 HG/AD