Einführung von Nachtdienstgruppen bei SBB Cargo International

Die geplante Einführung von Nachtdienstgruppen mit Zusatzverträgen für dauernde Nachtarbeit nach AZG hat zu grosser Verstimmung beim Lokpersonal am Standort Muttenz geführt. Die PeKo und der abtretende Leiter Betrieb CH, Manuel Wyss halten trotz Bedenken und Einwänden an ihrem Entscheid fest, obwohl die Mehrheit der Lokführer sich in Umfragen dagegen ausgesprochen hat. Es werden verschiedene Nachteile befürchtet, etwa bei der Einteilung, Abwechslung, Sicherheit, Zulagen usw. Die zu erwartende Mehrarbeit für die Lokführer wird sich negativ auf die Work-Life-Balance und langfristig schädigend auf die Gesundheit auswirken.

Der VSLF teilt die Sorgen seiner Mitglieder. Das Arbeitsklima beim Lokpersonal wurde ohne Not beschädigt. PeKo und Leitung Betrieb CH unterschätzen offensichtlich das Ausmass der Risiken oder ist sich dessen nicht bewusst. Wir müssen feststellen, dass PeKo und Leitung Betrieb CH die Sozialpartner und die HR-Abteilung zuvor nicht mit in die Gespräche einbezogen hat. Eine interne Auswertung hat ergeben, dass zurzeit kein Bedarf für Nachtdienstgruppen besteht. Wir erachten daher eine Sistierung der Einführung von Nachtdienstgruppen als erforderlich und sind überzeugt, dass andere Arbeitszeitmodelle die Attraktivität von SBB Cargo International und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern.

Der VSLF ist jederzeit zu Gesprächen mit der Leitung bereit. Es bedarf ausreichend Zeit, um eine breite Akzeptanz des Personals zu erreichen. Wir sind zuversichtlich, mit dem neuen Betriebsleiter eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

 

VSLF Nr. 781, 10. November 2023, RJ