Löhne junger Lokführer/innen bei SBB Personenverkehr und SBB Cargo
Löhne junger Lokführer/innen bei SBB Cargo
Es besteht die Möglichkeit, dass analog SBB Personenverkehr auch dienstjüngere Lokführerinnen und Lokführer innerhalb SBB Cargo im Verhältnis zueinander und zum vorgesehenen Lohnaufstieg innerhalb des Anforderungsniveaus, zu tief eingereiht sind. Bei Kolleg/innen, welche aus der Vision 2010 Personenverkehr, zu SBB Cargo gewechselt haben, sind unter Umständen die Löhne nicht korrekt in das Lohnsystem SBB Cargo migriert worden.
Um überprüfen zu können, ob bei den dienstjüngeren Lokführer/innen bei SBB Cargo eine diesbezügliche Diskrepanz besteht, benötigen wir Eure Angaben zum Lohn.
Wir bitten die dienstjüngeren Lokführerinnen und Lokführer von SBB Cargo – unabhängig der Verbandszugehörigkeit –, auf unserer Homepage in einem Formular Angaben zum Zeitpunkt ihrer Anstellung sowie dem Anstellungs- und dem aktuellen Lohn zu machen:
lohnanstieg(at)vslf.com
Vielen Dank!
Kolleg/innen, welche bereits bei der Erhebung bei Personenverkehr, im Frühling 2015 ihre Daten eingegeben haben, müssen die Liste nicht erneut ausfüllen.
Sollten wir mit Hilfe Eurer Daten Unstimmigkeiten feststellen, werden wir SBB Cargo auffordern, die Probleme zu beheben.
VSLF Nr. 505, 1. April 2016 PM
Löhne des dienstjungen Lokpersonals bei SBB Personenverkehr
Das ungerechte System «Vision 2010» wurde vom VSLF im Jahre 2009 gekündigt. Die Anhebung der Löhne nach der Ausbildung auf den Minimalwert war ein Antrag unserer Mitglieder und wurde an den letzten GAV Verhandlungen 2014 vom VSLF erfolgreich durchgesetzt.
Der Gegenstand der momentanen Verhandlungen mit der SBB sind fällige Anpassungen, da die Löhne des dienstjungen Lokpersonals aufgrund des Wechsels vom Lohnsystem «Vision 2010» zu ToCo und der Anhebung der Löhne nach der Ausbildung auf den Basiswert der Lohnkurve nicht mehr in einer logischen Abstimmung zueinander stehen.
Verdankenswerterweise wurde parallel zur Umfrage und zur Intervention des VSLF eine weitere Umfrage von zwei Lokführern gestartet, welche Daten über die Löhne des betroffenen Lokpersonals sammelten um der Forderung nach einem transparenten und logischen System zu unterstützen.
So sehr wir die Eigeninitiative der Initianten auch schätzen, müssen wir als erfahrene Verhandlungspartner aufpassen, dass sich lokale oder persönliche Interessen nicht zu einem Bumerang entwickeln, der dem Lokpersonal schadet. Im Newsletter Nr. 3 der Initianten wurden bereits vor den Verhandlungen mit der SBB gratis Kompromisse und Gegengeschäfte angeboten (2 bis 3 RE pro Lokführer/Jahr), und dies ohne Verhandlungsmandat; Verhandlungen werden von den Sozialpartnern geführt, und nicht von Einzelpersonen. Zudem ist es unprofessionell, wenn die Initianten, entgegen der vorgängigen Strategieabsprache mit der Verhandlungsgemeinschaft, der SBB Kompromisse anbieten, die unsere Verhandlungsposition unnötig schwächt.
Die SBB hat das Problem erkannt – nicht zuletzt wegen der ungewöhnlich hohen Anzahl von Abgängern – und signalisierte bereits im Herbst Verhandlungs-bereitschaft mit den Sozialpartnern. Eine faire und transparente Lohnpolitik liegt in ihrem ureigenen Interesse für die Aufrechterhaltung des Betriebs trotz Unterbestand.
Der Newsletter Nr. 5 der Initianten vom 21. Dez. 2015 enthält zudem diverse Halb- und Unwahrheiten, so dass wir auf eine Korrektur bestehen:
- «Nun haben einige Vertreter dieser Verbände gemerkt, dass die Chancen gross sind, Lorbeeren für den eigenen Verband zu ernten. Deshalb sind wir an den künftigen Verhandlungsrunden nicht mehr erwünscht [...]»
Unser Ziel ist eine Logik im Lohnsystem. Im Interesse des betroffenen Lokpersonals und im nachhaltigen Interesse der SBB. Leider waren die Initianten nicht bereit, die Daten zusammenzulegen um ein noch fundierteres Bild der Situation zu erhalten. Wer schlussendlich die Lorbeeren erntet, ist uns herzlich egal; Hauptsache, das Resultat stimmt. Die Absichten der Initianten gemäss ihrem Newsletter Nr 3 und ihre Unzuverlässigkeit betreffend Abmachungen bergen aber ein potentielles Risiko für die Verhandlungen. Aus diesem Grund hat sich die Verhandlungsgemeinschaft gegen ihre Anwesenheit als Beobachter ausgesprochen.
- «[…] Die Frage, ob eine Verbandszugehörigkeit noch zeitgemäss ist, können wir nicht pauschal beantworten. Was aber nicht beschönigt werden kann: Lokführer, welche in den letzten 10 Jahren die Ausbildung gemacht haben, scheinen nicht im Fokus der Verbände zu stehen. Die Fakten sind sicher jedem einzelnen von euch bestens bekannt.»
Diese diffusen Anschuldigungen weist der VSLF mit aller Entschiedenheit von sich. Der VSLF vertritt über 500 SBB-Lokführer, die nach 2005 bei den SBB eingetreten sind und wir sind stolz darauf, dass sich viele «junge» Lokführer mit ihrem Engagement bei uns aktiv einsetzen und ihre Rechte fordern. Wir werden uns – mit ihnen und für sie – mit voller Kraft für die berechtigten Anliegen einsetzen. Der VSLF behält sich vor, rechtliche Schritte gegen die falschen Anschuldigungen zu prüfen, die dem Verband und der Verhandlungsgemeinschaft schaden und damit gute Resultate aus den Verhandlungen gefährden.
Die ungerechtfertigten und störenden Lohndifferenzen der dienstjungen Lokomotivführer liegen in der Verantwortung von SBB Personenverkehr. Im Hinblick auf den Unterbestand des Lokpersonals und auf die zunehmende Fluktuation der jungen Kolleginnen und Kollegen liegt es im Interesse des Arbeitgebers, eine akzeptable Lösung zu ermöglichen.
VSLF Nr. 496, 22. Dez. 2015 HG SG BJ DR
Lohnanpassungen des jungen Lokpersonals bei der SBB
Mit früheren GAV’s war es der SBB möglich, Abgänger einer Zweitausbildung (z.B. Lokpersonal) mit Löhnen 10% unter dem Basiswert des entsprechenden Anforderungsniveaus anzustellen. Im Gegensatz zu SBB Personenverkehr fand diese Bestimmung bei SBB Cargo infolge fehlender Lokführerklassen keine Anwendung.
Dank dem neuen GAV konnte dieser Umstand behoben werden, sodass das Lokpersonal nach seiner Ausbildung nun mindestens auf dem Basiswert eingereiht wird. Anlässlich der GAV Verhandlungen wurde mit der SBB ebenfalls vereinbart, dass die Löhne der vor 2015 angestellten Lokführerinnen und Lokführer von SBB Personenverkehr überprüft und wo nötig korrigiert werden.
2012 und 2013 angestelltes Lokpersonal
Die Löhne der Kolleginnen und Kollegen von SBB Personenverkehr, welche in den Jahren 2012 und 2013 – und somit gemäss altem GAV – unterhalb des Basiswerts angestellt worden waren, wurden dieses Jahr mindestens auf den Basiswert angehoben. In Kombination mit den Lohnmassnahmen vom Mai 2015 sind sie nun, wenn teilweise auch nur minim, höher eingereiht als ihre dienstjüngeren Kollegen.
Zwischen 2001 und 2011 angestelltes Lokpersonal bei SBB P
Unter den Bezeichnungen „Z140“ bzw. „Vision 2010“ hat SBB Personenverkehr in den Jahren 2001 bis 2011 je nach Einsatzregion bzw. Depotstandort neues Lokpersonal nach dessen Ausbildung mit tieferen Löhnen angestellt. Diese tieferen Einstiegslöhne konnten die betroffenen Kolleginnen und Kollegen bis heute nicht aufholen, da sie im Jahr 2011 ohne Anpassung in das Lohnsystem „ToCo“ übernommen wurden.
Vorgehen VSLF
Anlässlich der VSLF Generalversammlung im März 2015 in Zürich hat der VSLF eine Resolution zuhanden der SBB verabschiedet, wonach die Löhne des dienstjüngeren Lokpersonals zu überprüfen und allenfalls anzupassen seien. Mit dem Hinweis auf den gültigen GAV beschied die SBB uns daraufhin einen Negativentscheid.
Um unsere weiteren Forderungen an die SBB und die eingeleiteten rechtlichen Abklärungen weiter zu stützen, sind wir auf fundierte Daten angewiesen.
Wir bitten die dienstjüngeren Lokführerinnen und Lokführer der SBB, auf unserer Homepage in einem Formular Angaben zum Zeitpunkt ihrer Anstellung sowie dem Anstellungs- und dem aktuellen Lohn zu machen: lohnanstieg(at)vslf.com Vielen Dank!
VSLF Nr. 478, 21. Mai 2015 BJ/HG
Einigung in den Verhandlungen zu den Löhnen des berufsjungen LP SBB P
Nach vier intensiven und konstruktiven Verhandlungsrunden sind die Parteien zu einer von beiden Seiten anerkannten Lösung gekommen.
Lohn berufsjunges Lokpersonal Bereich Zugführung P
Beim Lohn des berufsjungen Lokpersonals bei P-OP-ZF werden Korrekturen vorgenommen. Die Lohnanpassungen erfolgen per 01.05.2016. Angepasst werden die Löhne des Lokpersonals, das zwischen dem 01.01.2006 und 31.12.2012 angestellt wurde. Voraussetzung ist, dass der bestehende Lohn unterhalb der festgelegten Lohnkurve ist und per 01.05.2016 ein unbefristetes und ungekündigtes Anstellungsverhältnis vorliegt. Die entsprechenden Mitarbeitenden werden persönlich im Mai 2016 schriftlich informiert.
Ergänzung BAR Zugführung
Die Parteien haben ausgehandelt, dass die BAR Zugführung ergänzt wird. Die Ergänzungen umfassen drei Punkte: Tätigkeiten ausserhalb von Touren, Briefingtool und LEA-APP. Die Umsetzung erfolgt bei allen drei Punkten per 01.05.2016.
Tätigkeiten ausserhalb Touren (TAT)
Neu werden die Arbeitszeiten für Selbstorganisiertes Lernen, Termine beim Medical Service und das Führungs- und Entwicklungsgespräch als Tätigkeiten ausserhalb von Touren bezeichnet. Pro Mitarbeitenden und Jahr sind maximal 16.4h möglich. Dazu wird unterjährig ein eigenes Konto „Tätigkeiten ausserhalb von Touren“ (TAT) geführt. Ende Jahr werden die Zeiten in das CTS Konto gebucht. Bei einem positiven Saldo des TAT Kontos wird immer mindestens 492 Minuten in das CTS Konto gebucht. Der Zeitausgleich bei einem kleineren Saldo wird über das JAZ Konto vorgenommen.
Als Übergang bis zur Umsetzung per 01.01.2017 werden die Arbeitszeiten für Tätigkeiten ausserhalb Touren direkt in das CTS Konto gebucht. Ab dem 01.01.2017 wird die Zeitkontoführung TAT umgesetzt. Bereits heute eingeteilte (gepiperte) Besuche Medical Service und FEG bleiben bestehen.
LEA-App
Neu verpflichtet sich das gesamte Lokpersonal im Bereich Zugführung Personenverkehr bei jedem Tourenbeginn die LEA-App zu synchronisieren. Dies frühestens 3 Stunden vor Dienstbeginn. P-OP-ZF erstellt eine VAR-Meldung dazu und passt die entsprechenden Richtlinien an.
Briefingtool
Das Lokpersonal konsultiert bei Dienstantritt das Briefingtool. Dabei wird die Tour, sowie die Fahrzeugnummer des ersten Zuges, inkl. dessen Bekanntmachungen an das Lokpersonal, geprüft. P-OP-ZF erstellt eine VAR-Meldung dazu und passt die entsprechenden Richtlinien an.
Die beiden Parteien erachten das erzielte Verhandlungsergebnis als ausgewogen und freuen sich über den positiven Abschluss.
Für die Verhandlungsdelegation SBB:
Doris Matyassy, Leiterin HR Personenverkehr
Für die Verhandlungsdelegation der Sozialpartner:
Jürg Hurni, Gewerkschaftssekretär SEV
Hans-Rudolf Schürch, Zentralpräsident LPV
Daniel Ruf, Vorstand VSLF
Bruno Zeller Leiter Branche öffentlicher Verkehr, transfair
Bern, 08. März 2016