Bericht Generalversammlung Sektion Basel vom 11.November 2024

Am 11.November 2024 um 14:00 begrüsste der Sektionspräsident der VSLF Sektion Basel Ruedi Gfeller über 40 Mitglieder und Gäste in der Braustube “UnserBier” im Gundeldingerfeld zur jährlichen Versammlung.

Besonders begrüsst wurde Vorsitzende der GDL Ortsgruppe Haltingen Alexander Gabsch in Begleitung von Hermann Glöckler und Thomas Die Voglgsang. Sie sind seit Jahren gern gesehene Gäste an der Versammlung. Die Ehrenmitglieder Fritz Schneider und Karl Locher, so wie Willi Feissli waren auch anwesend. Leider musste die der VSLF Präsident Hubert Giger wegen Krankheit kurzfristig entschuldigen. Ihm wurde seitens Mitglieder gute Besserung gewünscht und viele Grüsse gesendet. Ebenso liess sich der designierte VSLF Präsident Raoul Fassbind wegen familiären Pflichten entschuldigen. Dies gilt auch für den 1. stellvertretenden Vorsitzenden der GDL-Ortsgruppe Haltingen Biörn Trautwein. Im Anschluss wurden die Entschuldigungen der Sektionsmitglieder namentlich für das Protokoll verlesen. Ein Dank gilt Allen, welche dies getan hatten.

Der Präsident informierte anschliessend, wie er oder der geplante Versammlungsablauf statt finden sollte. Es gab keine Einwände.

Die Versammlung wählte unter Traktandum 2 einstimmig zwei Mitglieder als Stimmenzähler und Protokollprüfer. Die Traktandenliste wurde wurde mit einer Korrektur der Traktanden einstimmig genehmigt. Der Präsident der Sektion Basel erhielt kurzfristig eine Mitteilung, dass unser langjähriges Ehrenmitglied Johannes Dill im vergangenen Januar fast 100-jährig verstorben sei. Die Versammlung erhob sich zu Ehren des Verstorbenen.

Im Anschluss wurde der Protokollprüfbericht der Generalversammlung 2023 der Sektion Basel verlesen. Er wurde einstimmig genehmigt und das Protokoll wurde dem Aktuar mit einem grossen Applaus verdankt.

Über die einzelnen Jahresberichte der verschiedenen Bereichsvertreter, des Kassiers mit Erfolgsrechnung 2023 / 2024 und Budget 2024 / 2025 wurde jeweils einzeln abgestimmt. Die Erfolgsrechnung wurde mit dem geplanten und effektiven Minus genehmigt. Das Budget wurde aus diesem Grund vom vergangenen Jahr übernommen und bestätigt. Der Vertreter der GRPK verlas deren Bericht und beantragte Décharge, welche durch die Anwesenden der Versammlung erteilt wurde. Es gab keine Anträge an die Sektionsgeneralversammlung.

Die Versammlung bestätigte zwei Kollegen der Division Cargo in ihrem Amt als Delegierte.

Der Präsident der Sektion Basel ehrte unter Traktandum 9 viele Mitglieder für Ihr langjähriges Vertrauen in den VSLF. Die Betroffenen wurden entsprechend eingeladen und informiert. Sie erhielten ein Präsent.

Es folgte eine gute Pause.

Roland Gerber tätig bei SQU-Personenverkehr Fachspezialist Betriebsvorschriften, Thema Zugbeeinflussungssysteme (NTC und ETCS). Zuständig für das Erstellen von Bedienungsanleitungen, Reglementen, Checklisten,Mitarbeit in Arbeitsgruppen BAV und ETCS-Systemführerschaft (nach wie vor Minimalfahrpaxis als LF) gab uns in einem sehr interessanten Vortrag Einblick in die Möglichkeiten beim Zugsicherungssystem ETCS Einfluss zu nehmen. Was Entwickler und Hersteller als Errungenschaft sehen, wird von uns Anwendern eher als „nervig, unnötig“ bei der täglichen Arbeit empfunden. Mit der Konsequenz, dass wir passiver fahren und so wertvolle Zeit verloren geht. Mit gezielten Massnahmen im möglichen Bereich wird dagegen vorgegangen.  

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INTRO / Bericht P 

Nachfolgend wurden einige Daten bekannt gegeben, welche auch im Internet einsichtbar sind. Die Sektionsgeneralversammlung 2024 konnte um 17:10 beendet werden. Zum Apéro und gemeinsamen Nachtessen waren Alle herzlichst eingeladen.

Im März 2024 meldete die SBB einen „Gewinn“ von 267 Millionen Franken für das Jahr 2023. SBB-CEO Vincent Ducrot warnte aber, dass mindestens 500 Millionen Franken Überschuss benötigt werden, um das kränkelnde SBB-System nachhaltig zu sanieren. Man ist bemüht die Kosten in den Griff zu bekommen und will bis 2030 rund 6 Milliarden Franken einsparen. Dagegen stehen aber grosse Investitionen beim Rollmaterial an, um den zukünftigen Verkehr bewältigen zu können. Der Bundesrat beantragte ursprünglich 1,15 Milliarden Kapitalzuschuss für die SBB. Damit sollten die Ausfälle aus den Jahren der Pandemie 2020-2022 abgegolten werden. Allerdings entschieden beide Kammern Mitte September, den vorgesehenen Zuschuss um gut 300 Millionen zu kürzen. Als Gründe wurden genannt, die SBB hätten sich schneller von der Krise wieder erholt, während die Finanzlage beim Bund kritischer werde. Kurz zuvor meldeten die SBB mit 50,8 Millionen Franken rund halb so viel Gewinn wie im Vorjahr! Hauptgründe sind tiefere Erträge im Güterverkehr und höhere Kosten bei der Infrastruktur und im Regionalverkehr. Dies sei vor allem auf gestiegene Kosten bei planmässigen Instandhaltungsleistungen für das Rollmaterial zurück zu führen, dessen Wartungszyklen in einzelnen Jahren schwanken.  Die Politik macht den SBB bis heute und auch zukünftig teure Geschenke, ohne dabei an die Erhaltungskosten zu denken. Die SBB Führung hat in einem Papier festgehalten, dass die Gelder für die Substanzerhaltung der Infrastruktur knapp werden und man sei schon im Rückstand. „Die Bahn komme an die Grenzen des Machbaren.“ Wenn die Infrastruktur nicht jedes Jahr ausreichend erneuert werde, ist eine Situation wie in Deutschland denkbar. Der Bund streitet die Aussage ab, will aber von 2025-2028 rund 16.4 Milliarden Franken, also gut 2 Milliarden mehr als jetzt für den Betrieb wie auch für die Erneuerungen des bestehenden Bahnnetzes zur Verfügung stellen. Der Bahninfrastrukturfonds BIF wird aus diversen Abgaben und Steuern gespiesen und dient vorrangig dem Betrieb und Substanzerhalt der  Infrastruktur und dem Netz. Es wurde nie festgelegt, wieviel aus dem Fonds in den Ausbau fliessen darf. Diesen Umstand machen sich einige Politiker zu Nutzen und weibeln eifrig für zusätzliche regionale Neu und Ausbauten ohne Bedarfsnachweis und Angebotskonzept, was dem Willen des Bundes wieder spricht. Dort sollen Massnahmen zur verbesserten Nutzung der bestehenden Netzelemente Vorrang haben vor der Schaffung neuer Kapazitäten. Es gilt die existierenden wie auch die nötigen zusätzlich zu entwickelnden Massnahmen zur besseren Auslastung des bestehenden Angebots voll auszuschöpfen (Doris Leuthard) . Ab 2025 steigen die Ausgaben für die Ausbauprogramme deutlich an. Der Gesamtaufwand des BIF wächst schneller als dessen Erträge, der Fonds kippt ab 2028 in ein strukturelles Defizit.

Am 16. Mai 2000 hatte Frau Elsbeth Schneider-Kenel, damals Vorsteherin der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion eine Vision für die „nächste“ Generation. Sie präsentierte die Idee eines Herzstücks. Einer S-Bahn-Linie, die unterirdisch ab Bahnhof SBB eine Haltestelle im Raum Marktplatz ansteuern sollte, dann unter dem Rhein hindurchführen würde, um schliesslich beim Badischen Bahnhof wieder aufzutauchen. Bis in zehn Jahren, könnte eine Realisierung machbar sein. Dazu ein überliefertes Zitat des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt «Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.» Visionen sind etwas Fürchterliches. Das beweist dieser Fall tatsächlich und wäre ein guter Grund, umgehend einen Arzt zu konsultieren. Diese Vision aus dem 2000 im Speziellen blockiert seit 24 Jahren fast jegliche Weiterentwicklung des Bahnnetzes in der Region Basel. Die  Diskussion um einen weiteren Juradurchstich wurde dabei verdrängt. Neue Angebotskonzepte brauchen Strategien, keine Visionen. Der SBB-CEO erachtet einen möglichen Basler Tiefbahnhof und das „Herzstück“ als unnötig. Wer nicht klotzt, nur sabbert, bekommt am Ende eine Strassenbahn zum Euro-Airport, falls überhaupt. Heute schon, fehlen  für die Erschliessung des Basler Flughafens mit der Eisenbahn viele Millionen Euros und „Fränkli“. Bei der ganzen Diskussion über Milliarden, durften wir einmal mehr Erfahren, dass wir für die SBB zu wenig flexibel sind. Es wird tatsächlich in Erwägung gezogen den GAV wegen gewissen BAR-Regelungen nicht zu verlängern. Ob diese Regelungen uns betreffen ist nicht klar.

Das Geschäftsjahr der VSLF-Sektionen endet jeweils Ende Oktober. Innerhalb einer gegebenen Frist sind die Sektionsgeneralversammlungen durchzuführen. Diesem Auftrag kam die Sektion Basel des VSLF Mitte November 2023 nach. In der Braustube „Unser Bier“ durften wir Hubert Giger, Präsident VSLF und Alexander Gabsch als Vorsitzenden der GDL-Ortsgruppe Haltingen mit Begleitern und vielen VSLF Mitgliedern begrüssen.Unter Bemerkungen im Anhang 2b zur Richtlinie für die Zulassung von Triebfahrzeugführenden der Eisenbahnen, kann der Medical Service bei Notwendigkeit ein Kreuz einfügen: ”Darf keinen Gehörschutz tragen”. In der gleichen medizinischen Richtlinie des BAV sind im Anhang 3 Ausnahmen definiert, unter welchen das Tragverbot für einen Gehörschutz kurzfristig aufgehoben ist. Es betrifft dies im besonderen den „Berner Raum“ beim Trennen der Haupt und Speiseleitung. Der Medical Service und die SBB AG (Vertrauensarzt BAV / Leiter Arbeitsmedizin) bestätigen dies. Das Regelwerk 20000445 schreibt eine Tragpflicht innerhalb des Kupplungsbereiches vor, ohne entsprechenden Hinweis auf die Anhänge 2b und 3 zur Richtlinie. Darauf sind Fragen zu den Ausführungen des Regelwerkes aufgetaucht. Es ist nicht klar, warum die SBB Ihr Regelwerk nicht entsprechend ergänzt, sondern versucht mit weiteren Beteiligten ein Formular eines Bundesamtes zu ändern.

Sicher habt Ihr bemerkt, dass die von Cruz y Ortiz entworfene Passerelle umgebaut wird. Die obersten Geschosse auf der Süd-Seite werden miteinander verbunden. Der kaskadenartig aufsteigende Raum soll so wieder wahrgenommen werden. Es ist vorgesehen, die Rolltreppen in die oberen Geschosse aufzuheben, was den Zugang zu den sanitären Anlagen für uns verunmöglicht. Die Presse berichtete über das Vorhaben. Ich machte deshalb eine Anfrage an unsere CLP, welche sich der Sache annahmen. Aussage Stand März von SBB-Immobilien AG: Bevor die WC Anlage im 2.OG Passerelle zurück gebaut wird, wird die Ersatzanlage im 2.UG KBS erstellt, es steht somit immer ein WC zur Verfügung. Mit dem geplanten Baustart im November 2024 muss die WC Anlage im 2.UG fertig gestellt sein. Sie werden alle intern und extern Betroffenen vor Baubeginn informieren. Ich hoffe, dass SBB-Immobilien hier Wort hält.

Das gemeinsam durchgeführte GDL-VSLF Grillfest fand erneut beim Polizeischützenverein in Weil am Rhein statt. Leider war das Wetter dieses mal alles andere als wohlgesinnt. Da wir aber bestens geschützt waren, konnten wir trotzdem die Grilladen geniessen. Besten Dank an das Team von Alexander Gabsch und Björn Trautwein. Im Jahre 2012 hielt die Sektion Basel ihre Mitgliederversammlung auf dem Rhein bei einer Schleusenfahrt  von Rheinfelden nach Basel ab. Die Haltinger GDL-Kollegen haben nun das volle Programm organisiert. Basel-Rheinfelden und zurück mit Mittagessen. Die Sektion Basel war dazu eingeladen und wir haben innerhalb des Vorstandes entschieden, die Kosten für unsere Mitglieder zu übernehmen. Nochmals Dank hier an Björn und Alexander für die sehr gute Organisation.

Ein paar Misstöne im Bezug auf den Prüfungsablauf DB so wie der Fragestellung gab es bei den Kollegen welche P und G fahren. One-SBB prüft bei P und G getrennt, oder besser zusätzlich. Die PEX müssen sich da nicht erklären, haben es aber getan. Danke! Aus den erhaltenen Feedbacks konnte ich entnehmen, dass die Prüfungen nun praxisbezogen und informativ durchgeführt wurden. Letztendlich dient dies Allen. 

Dass sich gewisse gesellschaftliche Normen verschoben haben, müssen wir wohl nicht nur im Bahnhof Basel SBB und seiner Umgebung zur Kenntnis nehmen. Unangebrachtes Verhalten von Nutzern soll den entsprechenden Stellen gemeldet werden. Der Vorfall eines Reisebegleiters in Luzern ist nach diversen Provokationen verständlich, sollte aber trotzdem nicht passieren. Es ist definitiv auch nicht das, was wir uns als SBB-Mitarbeiter gemäss GAV wünschen, dass die SBB in allen Bereichen mit den nötigen Massnahmen unsere Gesundheit schützt. Folgende Zeilen sollten uns zu denken geben. Wo kein Kläger, da kein Richter, wenn also keine ESQ Meldung gemacht wurde, Transsicura / Transportpolizei nicht gerufen, kein Ticket bei der FM Helpdesk hinterlegt wurde (je nach Fall), kann nichts belegt werden und somit gibt es keine Möglichkeit, wegen den Folgekosten für den Betrieb, die Sicherheit und die  Reinigung etc. gerechtfertigt zu erweitern. Dem bleibt nichts mehr hinzu zu fügen ausser „Ihre Reise unser…..?“ 

Wir dürfen von SOPRE halten was wir wollen, sein Nachfolger ist bestimmt und wird kommen.  Die Qualität der veröffentlichen Touren lässt leider wieder zu wünschen übrig. Man merkt sehr gut, dass die Touren nicht mehr gross geprüft werden. Die Lage und Länge von gewissen Pausen, wie auch die Lage von AU’s lassen vermuten, dass bei SOPRE eine weitere oder zusätzliche Optimierungsstufe aufgeschaltet wurde. ˋ

Seit nicht weniger als 45 Jahren ist Kurt Hoppe nun als Mitglied in unserem Verband dabei (Pensioniert). Folgende Kollegen dürfen auf eine 35-jährige Mitgliedschaft zurück blicken, Andreas Pfister, Andreas Schären, Christian Bürkle, Peter Roth, Rene Barth, Roger Deuber, Fernando Lerch, Markus Fiechter, Peter Maibach (aktiv) Guido Frei ist pensioniert. Stephan Hermann und Werner Seematter bringen es auf 30 Jahre Zugehörigkeit zum VSLF. Neu in unserer Ahnengalerie sind mit 25 Jahren Mitgliedschaft die aktiven Kollegen Alex Blattner, Daniel Lüscher, Marc Tauxe und Roland Gerber. Allen Jubilaren ein grosses Danke für Ihre Treue und Ihr Vertrauen.

Der Bericht der Kasse wird wie immer an der Sektionsgeneralversammlung aufgelegt und erklärt werden. Einsicht in die Bücher können nach Absprache mit Alain gewährt werden. 

Zuletzt noch dies: Die Sektion Basel des VSLF wünscht und braucht jüngere, Kolleginnen und Kollegen, welche sich für die Angelegenheiten des Lokpersonals einsetzen wollen. Bereits im kommenden Jahr sind wichtige Ämter zu besetzen. Es ist klar, dass der VSLF die benötigte Infrastruktur und Zeit bezahlt. Die Bahnlandschaft wird sich künftig weiter entwickeln und wir wollen und müssen dabei sein. Dazu gehört auch, dass die SBB die Schweiz rund um die Uhr mit einem 24-Stunden Betrieb in Bewegung halten soll oder will, mit den entsprechenden Konsequenzen für das Lokpersonal und dessen Gesundheit. Die Kollegen in Genf wissen schon auf Sie zukommt. Der VSLF bezweckt die Wahrung und Förderung der Interessen seiner aktiven und pensionierten Mitglieder in sozialer, medizinischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht. 

Bericht Cargo National

Seit dem 2. September 2024 steht der Gotthard-Basistunnel wieder vollständig für den Bahnverkehr zur Verfügung. Reisende gelangen wieder eine Stunde schneller von der Deutschschweiz ins Tessin und umgekehrt. Ebenso stehen für den Güterverkehr wieder mehr Kapazitäten zur Verfügung. Es ist somit eine Besserung in Sicht. Gilt dies aber auch für unseren Standort in Basel ? In den vergangenen Monaten war die Nachfrage nach Lokführer/Lokführerinnen mit Bergkundigkeit gross. Wirklich viel verkehrte aber nicht über den Berg. Ich selber sah Bellinzona via Bergstrecke das letzte Mal im April 2023. Circa 2 Wochen vor der Entgleisung, welche am 10. August 2023 im Gotthard Basistunnel passierte.Die Spät- und Nachtgruppe in Basel hat seit dem Sommer 2023 kaum noch Planzüge ins Tessin oder zurück. Das sieht bei der Frühgruppe ein wenig besser aus. Es wird auch vermehrt wieder in Arth-Goldau ein LPW durchgeführt. Interessant, dass der Standort Arth-Goldau während der 13-monatigen Sperre wieder attraktiver geworden ist für den Regionenleiter. Nach der Schliessung von diesem Standort wurden Lokführer/innen auf die Orte Bellinzona, Basel und den RBL aufgeteilt. Plötzlich kann man in dieser aussergewöhnlichen Lage den Standort doch wieder verwenden. Hier wollte man wieder das «Fünferlii» und «Wegglii» haben. Es könnte doch sinnvoll sein eine gemischte Gruppe P und G in Arth-Goldau zu beschäftigen, um bei Störungen, Verspätungen und Unregelmässigkeiten schneller handeln zu können.


Durch das geänderte Berufsbild beim Lokpersonal der Kat. B, wurden Kündigungen im RBL durchgezogen, da eine zweite Fremdsprache nicht erbracht respektive nicht erlernt wurde. Zu allem wird nach wie vor die dritte Landessprache nicht vergütet. Die Dienstfahrten werden einmal im Jahr von der TPL ins Caros eingetragen. Doch was passiert, wenn die Infrastruktur rechtzeitig Baustellen und Zugausfälle der Cargo meldet? Man könnte meinen, es wird alles im Hintergrund korrekt angepasst. Leider weit gefehlt! Es geht soweit, bis der/die erste Lokführer/in am Bahnhof steht für die Dienstfahrt und da verdutzt auf die Anzeige starrt mit der Aufschrift «AUSFALL». Dies passierte im Juni ca. 3 Wochen lang täglich bei diversen Touren, da die TPL es nur einmal im Jahr für nötig hält, die Dienstfahrten zu pflegen. Danach sei es nicht mehr von Nöten mehr zu unternehmen oder anzupassen. Laut Aussagen der TPL kann schliesslich der/die Lokführer/in selber die SBB-App bedienen, seine Dienstfahrten täglich kontrollieren und raussuchen. Die Folgen waren div. Zugausfälle, Tourenänderungen und Anpassungen, welche kurzfristig durch die Leitstelle Olten und Einteilung Basel gemacht werden mussten. Dank der zahlreichen Meldungen von Lokführer/innen konnte die Sache schnell angepasst und behoben werden. All dies hätte verhindert werden können, hätte die TPL ihre Arbeit sauber, gewissenhaft und vollständig ausgeführt. Einmal im Jahr Dienstfahrten eintragen ist nicht ausreichend!


Wo ich Verbesserungspotenzial sehe, sind Touren, die 8.59h dauern und nur eine Arbeitszeitunterbrechung beziehungsweise eine 30 minutige bezahlte Kurzpause enthalten. Ich muss nicht erwähnen was passiert, wenn man eine Minute irgendwo Verspätung aufgabelt. Die Frage ist dann, wo verbringe ich die zusätzliche 45min unbezahlte Pause. Auf Grund der neuen Hilfsbrücke in Basel RB wurden die Wegzeiten korrekt angepasst, wenn auch etwas knapp.  Ansonsten habe ich positive Rückmeldungen von verschiedenen Lokführer/Lokführerinnen bezüglich der Touren.Vereinzelt bekomme ich Meldungen, dass die Leitstelle, ohne Absprache mit den Lokführer/innen, Änderungen von Touren unternehmen und diese nicht dem AZG/GAV und der BAR entsprechen. Es fallen leider immer wieder die gleichen Namen im Zusammenhang mit diesem Thema. Wünschenswert wäre hier mal eine Schulung, Weiterbildung oder Instruktion für gewisse Leitstellenmitarbeiter/innen was erlaubt ist und was nicht. Bei kurzfristigen Änderungen dürfte der/die Lokführer/in auch einfach mal, wie es eigentlich sein sollte, gefragt werden. Die wenigsten sagen nein, doch wenn einfach was ohne Absprache gebastelt wird, ist der Widerstand logischerweise gross. 


Im Namen des VSLF gratuliere ich den in Basel angestellten Lokführer/innen Anwärter herzlichst zur erfolgreich bestanden Lokführerprüfung Kat. B. René Kerzendörfer wird neuer Lokführer Ausbildner in Basel. Personalmässig sind wir in Basel durch die sehr forcierte Rekrutierung und Tourenreduzierung in einen Überbestand geraten. Die Lage spitzt sich bis 2026 noch weiter zu, da sich SBB Cargo entschlossen hat, nicht mehr den DB Cargo Verkehr fahren zu wollen. Die beiden Teamleiter Martin De Fusco und Peter Schmid suchen schon länger nach Lösungen. An dieser Stelle möchte ich ein grosses Dankeschön an die beiden Herren aussprechen, da die Rayon- und Bereichsleiter diese Information noch nicht preisgeben wollten und nach wie vor es nicht für nötig finden. Hier setzten sich diese beiden Teamleiter für Transparenz und Offenheit ein, was sehr geschätzt wird am Standort Basel, trotz der eher schlechten Nachricht.  

Für viel Gesprächsstoff sorge der diesjährige Weiterbildungstag. Die Reaktionen waren praktisch bei allen sehr ähnlich und nicht positiv. Wir würden es begrüssen, wenn die Weiterbildungstage wieder effektiver und  themenspezifischer in der Nähe vom  Heimatbahnhof Basel durchgeführt werden könnten. Gewisse Lokführer/innen mussten nach Olten und man war in einer gemischten Klasse eingeteilt bestehend aus Rangierer, B100 Infra Lokführer/innen, B100 Cargo Lokführer/innen und Kat.B Lokführer/innen. Aus meiner Sicht nicht ideal und der Kursleiter war, in meinem Fall, am WBT Rangierleiter / Fachinstruktor. Einige Lokführer/innen werden nach Olten und in den RBL ausgeliehen. Dies sehe ich jedoch als kritisch an. Wie wir alle wissen, haben wir auch Langzeitausfälle, Krankheiten, Unfälle oder Pensionierungen. Wenn Lokführer/innen fehlen, kommen diese bei Bedarf nicht auf ein Schnippen mit den Fingern wieder zurück zum Standort. Auch wird noch diskutiert, ob eine Weiterbildung für den P-Verkehr gewünscht wird.

Der Vertreter von SBB Cargo National berichtete vor Ort an der Versammlung, dass sich der möglich drohende Überbestand beim Lokomotivpersonal in Basel nun in einen mittleren einstelligen  Unterbestand entwickelt hat. Ein schmunzeln im Raum.

Bericht SBB Cargo International Sektion Basel
 
Der Bericht des Vertreters von Cargo International wird hier nicht veröffentlicht. Der Vertreter musste sich erklären und hat dazu an die Kollegen / Kolleginnen folgendes Schreiben verfasst.
 
Mein Jahresbericht 2024 aus dem Sektions-GV-Heft Basel hat teilweise bei den Kolleginnen und Kollegen sowie der Geschäftsleitung von SBB Cargo International Reaktionen ausgelöst. Die in dem Zusammenhang in meiner Funktion als VSLF-Vertreter Cargo International in der Sektion Basel getätigten Teilaussagen- und angaben irritieren und widerspiegeln nicht das gegenwärtige Befinden aller Mitarbeitenden und der GL.
 
Seit einiger Zeit hat sich durch die Fokussierung auf meine Verbandsarbeit eine massive Eigendynamik um meinen Namen und meine Funktion entwickelt, die in dieser Form weder beabsichtigt noch erwünscht war und ich unterschätzt habe.
 
In meiner Tätigkeit für den VSLF geht es mir immer um das Lokpersonal, um die Sicherheit und Qualität und somit um Verbesserung. Mir liegt das Wohl des Unternehmens am Herzen.
 
Die kritischen Äusserungen im Bericht strapazierten das Image der SBB Cargo International und einzelner Mitarbeiter. Sie waren zum Teil von mir übermotiviert formuliert. Für diesen Fehler muss ich die Verantwortung übernehmen und bitte meine Kolleginnen und Kollegen bei der SBB Cargo International um Entschuldigung.